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Freiwilligen-Community ausbauen: Erfolgsstrategien
Freiwilligenmanagement

Freiwilligen-Community ausbauen: Erfolgsstrategien

Willst du nachhaltig neue Freiwillige gewinnen und binden? In diesem Artikel erfährst du, wie du mit klugen Strategien und wissenschaftlich fundierten Praxistipps Engagement gezielt stärken kannst.

Verena
Sep 3, 2025

Engagementfreundliche Organisationskultur: Das stabile Fundament

Eine engagementfreundliche Organisationskultur gibt deiner Freiwilligenarbeit die dringend benötigte Basis. Sie sorgt dafür, dass Engagement bei dir nicht nur ein Stichwort ist, sondern in den Alltag übergeht. Am Anfang eines erfolgreichen Freiwilligenmanagements steht die strategische Reflexion: Welche Werte prägen die Organisation, wie willst du mit Freiwilligen umgehen und was bedeutet Engagement konkret für dich?

Das Praxishandbuch Freiwilligenmanagement (Reifenhäuser et al., 2013) macht klar: Wer Strukturen und Leitbild gleich zu Beginn im Team verankert, legt das Fundament für eine langfristig starke Ehrenamtskultur:

„Die Ziele [...] sind letztendlich die Schaffung einer engagementfreundlichen Organisation, in der die Interessen und Erwartungen der Freiwilligen berücksichtigt werden.“  (Reifenhäuser et al., 2013, S. 15)

Das bedeutet für dich und deine Organisation:

  • Entwickle gemeinsam mit dem Team ein Leitbild für das Ehrenamt.
  • Halte regelmäßige Austausch-Formate ab, um Werte und Wünsche sichtbar zu machen.
  • Ermögliche flexible Strukturen: Anpassungen an neue Engagementformen sind willkommen.
  • Kommuniziere Ziele von Anfang an transparent – wer weiß, worum es geht, bringt sich eher ein.


Strategische Analyse, Leitbildentwicklung und Einbindung der Führung schafft laut Praxishandbuch die unverzichtbare Basis für professionelles Ehrenamtsmanagement und Engagement, das getragen wird.

Gemeinschaft und Motivation: Die Kraft der sozialen Einbindung

Zugehörigkeit ist der Katalysator für Engagement. Ohne echtes Miteinander bleibt Ehrenamt oft oberflächlich – mit Community aber entsteht Energie und Spaß, die dauerhaft motivieren. Menschen wollen nicht nur Aufgaben erledigen, sondern sich als Teil einer Gruppe erleben und gemeinsame Erfolge feiern.

Wissenschaftliche Perspektive:

Hustinx & Lammertyn (2003) zeigen in ihrer qualitativen Studie, dass die soziale Einbindung und das Gefühl der Gemeinschaft zu den Hauptgründen für freiwilliges Engagement gehören. Wer sich im Team aufgehoben fühlt, bleibt – und empfiehlt das Ehrenamt auch weiter.

Wie lässt sich das praktisch umsetzen?

Erzähl im Team regelmäßig Erfolgsgeschichten: „Was war euer Highlight im letzten Monat?“. Veranstalte themenoffene Abende, an denen alte und neue Freiwillige ungezwungen in Kontakt kommen. Oder organisiere einen freiwilligen Teamtag, um fernab der Alltagsroutinen zusammenzuwachsen.

Nutze für die interne Kommunikation Social Media-Gruppen oder einen kurzen monatlichen Engagement-Newsletter, der Teamhighlights sichtbar macht. Denn informeller Austausch und eine offene Willkommenskultur sind für viele das, was Engagement nachhaltig attraktiv macht.

Wertschätzung und Aufgaben-Matching: So schaffst du Bindung

Ein kleines Dankeschön – richtig ausgesprochen – kann im Ehrenamt Berge versetzen. Aber nachhaltige Bindung entsteht nicht nur durch Lob, sondern vor allem durch ehrliches Interesse an Person und Talenten. Aufgaben müssen nicht nur zu den verfügbaren Zeiten, sondern auch zu den Wünschen und Fähigkeiten der Freiwilligen passen.

The Urban Institute (2004) liefert dazu spannende Zahlen:
Wer Anerkennung systematisch lebt und Ehrenamtliche gezielt anhand ihrer Stärken und Interessen einsetzt, steigert die Verweildauer im Durchschnitt deutlich.

Maßnahmen für die Bindung – kurz und knapp:

  • Individuelles Feedback nach Projekten verankern
  • Entwicklungsgespräche mit Raum für Wünsche und Ideen führen
  • Aufgabenprofile sichtbar machen und bei Interesse wechseln lassen
  • Digitale Tools oder Karten für ein smartes Matching nutzen (z. B. Teamboards, einfache Umfragen)
  • Erfolgreiche Einsätze im Team feiern

Fazit: Wer persönliches Engagement anerkennt und Aufgaben regelmäßig neu anpasst, sorgt für Motivation – und treue, zufriedene Freiwillige.

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Quellen:

Hager, M. A., & Brudney, J. L. (2004). Volunteer Management Practices and Retention of Volunteers. The Urban Institute. https://www.urban.org/sites/default/files/publication/58001/411005-Volunteer-Management-Practices-and-Retention-of-Volunteers.PDF

Hustinx, L., & Lammertyn, F. (2003). Collective and Reflexive Styles of Volunteering: A Sociological Modernization Perspective. Voluntas: International Journal of Voluntary and Nonprofit Organizations, 14(2), 167–187.

Reifenhäuser, C. (2013). Praxishandbuch Freiwilligenmanagement. Beltz Verlag, S. 15. https://api.pageplace.de/preview/DT0400.9783779940623_A22365322/preview-9783779940623_A22365322.pdf

ÜBER DIE AUTOR*INNEN
Verena

Für Verena ist das Ehrenamt eine Chance, ihre Stärken sinnvoll einzusetzen, neue Menschen kennenzulernen und dabei persönlich zu wachsen. Im Content-Management-Team von letsact bringt sie ihre Marketing-Erfahrung ein, um andere zu inspirieren, ihre Talente gemeinnützig einzusetzen und die Freude und Wertschätzung des Engagements zu erleben.